Den Sonntagmorgen waren wir mal wieder in der Kirche. Wir verstanden zwar nichts von der Predigt in Suaheli,
genossen aber die wunderschönen afrikanischen Kirchenchöre sehr. Den Nachmittag verbrachten wir mit den Missionaren von MEC bei den heissen Quellen von Ilota. Diese Quellen befinden sich 6km
vom Spital entfernt… da die Strasse jedoch nur knapp als Strasse zu erkennen ist und man mit dem Landrover ziemlich durchgeschüttelt wird, dauerte diese kurze Strecke dann auch mehr als 30 Minuten
zum fahren. Das Wasser der heissen Quellen konnten wir durch einen Generator in einen Pool pumpen.
Wir genossen das 37 Grad warme Bad sehr und sogar Leo plantschte fast eine Stunde darin.
Zum Mittagessen machten wir Antilopen Hamburger und T-Bone Steaks. Die Hamburger waren in der Vorbereitung wohl
die aufwändigsten, die wir je angefertigt haben. Angefangen mit der Antilope die zuerst gejagt werden musste und wir dann zerlegt und durch den Fleischwolf gedreht haben. Weiter mit dem
selbstgebackenen Brot welches in die Milch von der Kuh einer Angestellten unserer Nachbarn eingelegt wurde und wir zusammen mit den Eiern von den eigenen Hühnern und dem Antilopenhackfleisch zu
Burgern verarbeiteten. Für die Guacamole-Sauce pflückten wir reife Avocados vom Baum der Nachbarn und die Hamburgerbrötchen - die wir ursprünglich in der Stadt Mbeya kaufen wollten, aber dort nicht
verfügbar waren - backten wir schlussendlich auch selber. Den Sesam für die Hamburgerbuns fanden wir nach langem Suchen in einer dunklen Gasse des Marktes in Mbalizi. Dieser musste zuerst in einem
flachen Korb aufgeworfen werden um die Kieselsteine zu entfernen, dann mussten wir ihn dreimal waschen und zuletzt noch rösten. Wie meistens, fiel dann auch der Strom während des Backen der Buns aus.
Zum Glück sind die Nachbarn auf einer anderen Stromleitung, weshalb wir dann mit dem Backblech zu ihnen rübergerannt sind.
Da wir die T-Bone Steaks nicht von Hand mit einer Säge zerlegen wollten - was sonst ziemlich sicher etwas
ausgefranste Steaks gegeben hätten - liefen wir mit dem riesen Antilopen Rücken zum Metzger auf dem Markt, drückten ihm einpaar Schilling in die Hand und Markus betätigte die Bandsäge dann gleich
selber. Die Metzger staunten nicht schlecht, als wir T-Bone Steaks geschnitten haben, da hier meistens alles kurz und klein zersägt wird, egal ob Filet oder Haxen. Sie waren überglücklich über das
Trinkgeld und winken uns seit dem jedesmal freudig zu, wenn sie uns auf dem Markt wiedersehen.
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